Iris Kranz

Rote Sonne, Schwarzes Land

19th April 2010

Rote Sonne, Schwarzes Land

posted in Allgemein, My Life |
www.piqs.de

Bin momentan noch etwas überwältigt von dieser 3 Generationen überspannenden Familientragödie von Barbara Wood, habe gerade die letzte Seite gelesen.
Meistens bevorzuge ich Bücher anderer Genres, aber dieses ist einzigartig.
Ich habe es bereits vor knapp 10 Jahren gelesen, aber jetzt hatte ich das Gefühl, ich hielte es zum ersten Mal in der Hand…
Begonnen habe ich “Rote Sonne, Schwarzes Land” bereits letzten Sommer. Ich lag nach dem Arbeiten unzählige Stunden in der Abendsonne am See auf meiner Decke. Leider habe ich im Herbst aufgegeben, weil ich anderen Dingen mehr Zeit gewidmet habe und nur stückchenweise kann man dieses Buch nicht lesen. Es lag die ganzen Monate auf meiner Ablage neben der Badewanne und genau dort habe ich es mir diese Tage wieder geschnappt und heute den ganzen Tag damit auf dem Balkon verbracht.

Das Buch beginnt mit der Übersiedlung einer Familie aus England nach Kenia um 1918/1919. Im Mittelpunkt die 29jährige Ärztin Dr. Grace Treverton, deren erster Tagebucheintrag am 10. Februar 1919 beginnt. Gemeinsam mit ihrem Bruder Lord Valentine Treverton und seiner Frau baut sie sich ein neues Leben in Ostafrika auf. Ein prächtiges Herrenhaus wird erbaut, sowie eine kleine Missionsstation, in der Grace Patienten behandelt und sich ungeahnten Herausforderungen stellen muss.

Die Geschichte erzählt von der Kolonialisierung, dem Aufbau von Kaffeeplantagen, dem Zusammenprall englischer und afrikanischer Kultur sowie der Missionierung der schwarzen Bevölkerung. Das Ganze vor dem Hintergrund kenianischer Geschichte zwischen dem ersten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre.
Es folgen Tragödien um verbotene Lieben, uneheliche Kinder, Mord und der nicht aufzuhaltende Verfall des einst prunkvollen Herrenhauses Bellatu innerhalb 3 Generationen. Leben und Sterben gehört in diesem Buch genauso dazu, wie das Bangen und Mitfühlen mit den Protagonisten, die immer an der Schwelle zwischen Glück und Unglück zu stehen scheinen. Anschaulich und wunderschön beschrieben: die noch unberührte afrikanische Wildnis, der Ort zwischen den Kaffeeplantagen vor dem Mount Kenia, die Krankenstation, der Stamm der Kikuju und der politisch erhitzte Kessel in und um Nairobi mit Freiheitskämpfern der Mau-Mau, dem Aufstieg Jomo Kenyattas und vieles mehr.

Ein wunderschönes Buch, das Sehnsüchte weckt dieses Land selbst zu entdecken…

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