Iris Kranz

RiP-Festivalbericht 2011

13th Juni 2011

RiP-Festivalbericht 2011

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Jetzt aber. Nun ist das Festival bereits eine Woche wieder vorbei und diesmal schaffe ich es auch, das Erlebte in Worte zu fassen, ich habe mich hinsichtlich der letzten zwei Festivals aufgrund unerklärlicher Faulheit nicht dazu herabgelassen, was zu schreiben…

Am Mittwoch, 1. Juni, haben wir die allerletzten Vorbereitungen getroffen, will heißen, abends gegen 18 Uhr noch mal in die Stadt gerast, durch den grausigen Verkehr gequält, um dann im Nato-Shop unseres Vertrauens noch ein paar Festival taugliche Shirts und letztes Equipment zu ergattern.

Wir wollten unbedingt noch ein paar Stunden Schlaf erhaschen, letztendlich waren es dann aber nur 3 Stunden in Summe, danach hieß es “Aufstehen!”, ab ins Auto und Richtung Claudio gefahren, wo wir dann gegen 01.30 Uhr eintrafen. Den Gute-Fahrt-Kaffee haben wir dann zu viert noch gemeinschaftlich bei Claudio getrunken und sind dann um halb drei mit zwei Autos Richtung Nürnberg gefahren, und um 06.30 Uhr sind wir auch tatsächlich angekommen. Wir hatten ja im Vorfeld besprochen, dass wir auf C8 campen wollen, ein etwas ruhigerer und besonnener Platz, ohne die sonst übliche Ravioli-Dosensprengung der pubertierenden Jugendlichen….

Joa…..wie gesagt, wir kamen pünktlich an, die Dame des Security-Vereins teilte uns auch mit, dass der Campingplatz in ca. 1 h öffnet. Wir also raus ausm Auto, alles (wirklich alles!) ausgeladen, Auto auf einen fernen Parkplatz abgestellt, wieder hergelatscht und in freudiger Erwartung die Öffnung des Geländes abgewartet… Durst hatte der eine oder andere auch schon mal – was solls – wir sind ja ab sofort nur noch zu Fuß unterwegs. Unser Gepäck reihte sich ca. 6 m aneinander, es war ein Bild für Götter…. Vor allem, als kurz nach acht der selbsternannte Sheriff der Security dann doch ziemlich frech mitteilte, dass also genau dieser, unser Campingplatz doch nicht öffnet und wenn – dann allerhöchstens am Freitag vormittag…Man solle sich doch jetzt auf einen anderen der Campingplätze konzentrieren, die bereits seit Stunden geöffnet hatten, man würde da sicherlich noch ein kleines Plätzchen freischaufeln können. Die Gesichter wurden allesamt lang, zum einen weil klar war, dass jetzt nur noch Müllhalden als Campingmöglichkeit dienen würden, zum anderen, weil natürlich das komplette Gepäck wieder ins zurück geholte Auto geladen werden und die Suche nach einen geeigneten Platz jetzt erst beginnen würde. Wir waren natürlich nicht die Einzigen, die mit dieser Hiobsbotschaft konfrontiert wurden, es gab sehr viele, die sich genau diesen Platz ausgesucht hatten – das Gemecker war riesig und der Groll auf die Veranstalter natürlich groß…

Ich weiß nicht, wie sie es tatsächlich geschafft haben, aber Marcus und Claudio haben dann einen schönen Alternativplatz aufgetan, zentral und doch etwas abseits – so dass die Laune sofort wieder stieg!! Am Donnerstag waren noch keine Konzerte angesagt, das hieß natürlich für jeden Festivalbesucher, dass er sich nach dem Aufbau seines Areals völlig locker und entspannt der Atmosphäre des Campings hingeben konnte! Nachdem auch endlich alles aufgebaut war, ließen wir vier uns sehr entspannt in unsere Stühle fallen, zogen endlich den Dosenverschluss auf und dann ab die Post!! :-D Prost!

Unsere direkten Campingnachbarn (Hallo an Nico, Conny, Sabine, Johannes und Tobias!!!!!!!!!!!!!! ) waren allesamt in Ordnung, nur bei den bayrischen Trichterboys leicht rechts versetzt oben und den Messie-Kids, welche konsequent im Kreis mitten auf dem Fußweg zum geliebten Dixi-Klo ihren Müll verteilt haben, musste ich doch das ein oder andere Mal meinen (spießigen) Ärger herunter schlucken. Die Bayern-Trichterboys haben sich jedoch einen Bonus verdient, sie beschallten letztendlich dann doch mit sehr guter, abwechslungsreicher Musik den Rest vom Camplingplatz…

Claudio, der Vagabund, war natürlich festivalmäßig unterwegs, die meiste Zeit war er damit beschäftigt, alle Leute anzuquatschen und ward sehr oft nicht gesehen…. WENN er aber dann da war, hatte er natürlich gefühlte 100 Leute im Schlepptau, die sich dann fröhlich auf unserem “Grundstück” niederließen. Wir waren natürlich gastfreundlich ohne Ende, haben gerne geteilt etc.pp….aber wenn Schnorrer unterwegs sind, dann krieg ich halt nen Hals….Da ist dann ALLES MEINS!!! War aber nur einmal der Fall… Der Donnerstag war bis in die frühen Morgenstunden der absolute Kracher (Claudio, der Partyhengst ist dann mitten in der Nacht tatsächlich noch mit unserem neuen österreichischen Freund Nico ins Partyzelt “geraved” und kam irgendwann am Freitag morgen wieder. Ich persönlich wäre vielleicht auch mal gerne ins Partyzelt gegangen, der Weg dorthin und die Aussicht auf den längeren Rückweg ließen mich aber partout nicht mehr aus dem Campingstuhl aufstehen…. ;-)

Der Freitag morgen erstrahlte in bestem Sonnenschein – es war klar, es würde warm bis heiß werden und somit war natürlich auch die Dusche Pflichtprogramm…ob das jetzt Rock´n´Roll ist oder nicht interessiert mich da nicht, ich will geduscht sein, um mich wohlzufühlen. Immerhin hab ich das Glätteisen zuhause gelassen…

Nachmittags sind wir dann endlich mal aus dem Stuhl gekommen, um das Festivalgelände zu betreten. The Naked and Famous hamma direkt schon mal verpasst, weil wir auf der Suche nach dem bereits vermissten Hemo waren….. Es gab dann als Konzertauftakt noch ein paar Songs von Ash und Hurts. Hurts sagt mir keinesfalls zu, die haben meiner Meinung nach auf so nem Festival nichts verloren, da könnte ich ja lieber das Radio einschalten, um sie zu hören, tu ich aber prinzipiell nicht. The Kooks – das war dann Pflichtprogramm für mich, nachdem sie letztes Jahr bei Rock-am-See so fast sang- und klanglos abgesagt hatten. Das Konzert war ganz gut, ich mag die Jungs ja sehr, weil es einfach schöne Sommermusik ist! Coldplay als Headliner haben wir dann anfangs noch mitverfolgt, aber ich wollte ja auf der Alternastage KORN sehen, und so sind wir nach da. 30 Minuten da rüber gelaufen auf das volle Areal und die Menge war ziemlich erwartungsvoll. ICH für meinen Teil fand das Kornkonzert dann doch ziemlich schlecht, schade eigentlich…. Relativ früh sind wir alle dann zurück auf den Campingplatz, man wollte Ressourcen schonen und noch ein bisschen gemütlich machen, denn der Samstag versprach ein sehr guter Konzerttag für alle Beteiligten zu werden.

Am Samstag morgen (nach der Dusche!) waren alle ziemlich gut gelaunt, wir freuten uns auf Volbeat, Beatsteaks und System of a Down! Relativ zeitig sind wir dann auch aufs Festivalgelände gegangen, haben dort gegessen und getrunken, ein bisschen flaniert, die Merchandising-Stände begutachtet und davon weniger gekauft, als geplant. Es gab keine allzuschönen Shirts oder Hoodies, höchstens die Bandshirts waren ok…. Wir waren sehr auf Volbeat gespannt. Bisher konnte ich nicht so auf den Volbeat-Zug aufspringen, wir haben zwar 4 Alben von ihnen, aber irgendwie hatte mich das Fieber im Vorfeld nicht so sehr gepackt…. Aber – das Konzert war allererste Sahne!!!! Super Stimmung, super Live-Act, und die unverkennbare Stimme des Frontmanns waren in Summe einfach genial!!! Wer mal in Volbeat reinhören möchte, sollte sich vielleicht “still counting” anhören, meiner Meinung nach eins der besten Lieder von ihnen!! Aber ich verspreche – es gibt zig gute Songs, “still counting” ist halt grad einer meiner Favorites.

Ich hätte locker noch Stunden bei Volbeat weiterrocken können, aber man wartete ja auch irgendwie auf die Beatsteaks, die den Samstagabend-Headliner SOAD supporteten. Unglücklicherweise bin ich bereits mit einer verletzten Hand aufs Festival gefahren, und ausgerechnet am Samstag abend waren die Schmerzen so unerträglich, dass ich nach der Hälfte des Beatsteakskonzerts abbrechen musste und alleine zum Zeltplatz gelaufen bin. Die Stille war fast schon gespenstisch auf dem leer gefegten Campingareal und man konnte von weitem die Songs und die lauten Jubelschreie der Fans wie bei einen Bienenschwarm, der mal näher, mal weiter entfernt war, mithören. Es war ziemlich cool, und trotzdem natürlich fürchterlich ärgerlich für mich, denn sowohl die Beatsteaks als auch System of a Down müssen unglaublich gut gewesen sein, geniale Stimmung und riesigen Spaß verbreiten haben. Dreiviertel meiner Leute kamen auch erst mitten in der Nacht zurück, da hab ich schon längst geträumt…

Da freut man sich ein ganzes Jahr auf diesen Konzertmarathon und plötzlich ist schon der 4. Tag angebrochen, man beschäftigte sich unbewusst bereits mit dem Zusammenpacken und der Abfahrt am nächsten morgen…. Egal, ich wollte ja noch unbedingt Mando Diao anschauen, ein sehr schön umgesetztes Akkustikalbum vieler ihrer tollen Songs.  Es hat so ein bisschen was von Wohnzimmeratmosphäre, so war dann auch die Bühne gestaltet und das Gekreische der weiblichen Fans natürlich Ohren betäubend… ;-) Ja, auch ich war mittendrin in diesem von Frauen besetzten Stück Publikum. Ich liebe Mando Diao, aber … leider….hat dieses Akustikalbum nun doch nix auf so einem Festival verloren….es kommt einfach nicht die richtige Stimmung auf…! Schon gar nicht auf der Centerstage, da sollte es doch eher rockig und laut zugehen! Der Rahmen für dieses Konzert sollte idealerweise in einem Club stattfinden, Publikumsgrenze ca. 100 Zuhörer, dann ist das so richtig cool…. Aber nicht vor 30 – 40.000 Leuten, und sich dann von der Bühne aus noch beschweren, dass man nicht völlig ausrastet und Crowdsurfing macht bei diesem “Geklimper”….. Das haben die Sportis letztes Jahr viel, viel toller hinbekommen und auf der Alternastage war auch der angemessene Rahmen für sowas…

Kings of Leon – Headliner für Sonntag… tja, irgendwie bin ich nicht mehr so richtig warm geworden mit dem Konzert und hab die letzten Klänge auch hinter mir gelassen und gar nimmer richtig zugehört… Mir gefallen auch echt nicht alle Songs, viele sind mir zu weichgespült…

Das wars dann auch schon, denn ein riesiges Gewitter begleitete uns noch durch die Nacht, die ich abwechselnd im Auto und im Zelt verbracht habe… Gewitter ist rein gar nichts für mich.

Montag. Zusammenpacken. Abfahren. Heimkommen. Tschüss bis vielleicht nächstes Jahr!!! Bis dahin träume ich ein bisschen noch vom diesjährigen Southside, das wir leider nicht besuchen können, obwohl ich alleine für die Foo Fighters nur dahin gehen könnte!! :-) Wer weiß, vielleicht tut sich ja irgendeine Möglichkeit noch auf am kommenden Wochenende…

Für dieses Jahr ist die Festivalsaison bereits schon offiziell für uns wieder beendet, Rock-am-See findet für uns dieses Jahr mal nicht statt. Allerdings warten noch mindestens zwei Konzerte auf uns… 31.10. Volbeat in Frankfurt, da freuen wir uns jetzt schon sehr drauf, und am 19.11. spielen die Beatsteaks bei uns in Freiburg und ich möchte direkt behaupten, dass ich dann endlich auch mal in den Genuss des ganzen Konzerts kommen werde, ganz entspannt und ohne Schmerzen….

Isa

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